Mae: Diabetes “wie ein Hamster” eines jungen Erwachsenen
MAE KENNENLERNEN
Mein Name ist Mae, bin 22 Jahre alt und komme aus dem schönen Münsterland. Seit meinem 9. Lebensjahr habe ich Diabetes mellitus Typ 1. Nach zwei Jahren mit Insulinpens bin ich schlussendlich zu meinen geliebten Insulinpumpen gewechselt. Das war in meiner pubertierenden Zeit nicht immer einfach. Geprägt vor lauter hohen und niedrigen Blutzuckerwerten habe ich irgendwann begriffen, dass eine Achterbahnfahrt für mich nicht mehr infrage kommt. Mittlerweile therapiere ich meinen Diabetes mit dem DIY Closed Loop und bin für jeden Diabetesfortschritt dankbar.
LEBENDER DIABETES ALS JUNGE ERWACHSENE
Mit Anfang 20 steht man gerade am Anfang seines Berufslebens und man verdient sein erstes allein verdientes Geld. Man hat viele Träume, die in Zukunft wahr werden könnten oder Ziele die angestrebt werden. Mein Diabetes soll mich jetzt und auch in Zukunft nicht davon abhalten, mich von meinem Weg abzubringen. Mit meiner heutigen Therapie kann ich mich glücklich schätzen, dass mein Alltag mit dem Blutzuckersensor und auch mit der Insulinpumpe so einfach ist, dass ich den Diabetes dadurch kaum bemerke. Das wünsche ich mir für alle in meinem Alter. Ich hoffe, dass ich dies auf meinem YouTube Kanal repräsentieren kann.
DIE FREUNDE, DIE UNS DER DIABETES BRINGT
Durch den Diabetes habe ich viele Menschen kennengelernt, die ich ohne ihn nie kennenlernen durfte. Nach meiner Diagnose hatte ich lange Zeit keinen Menschen gehabt, mit dem ich mich identifizieren konnte, da keiner in meinem Umfeld auch vom Typ 1 Diabetes betroffen war. Mithilfe von Gruppentreffen oder Schulungen habe ich somit den Austausch gefunden.
Susanne spielt in meinem Leben eine große Rolle, da ich trotz unseren großen Altersunterschied eine Person in meinem Leben gefunden habe, mit der ich mich über alle möglichen (Diabetes-)Probleme unterhalten kann, sie mich gut versteht und sie mir immer weiterhelfen kann. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.
REISEN
Reisen tue ich sehr gerne. Trotzdem besuche die Orte am liebsten, wo ich weiß, dass sie mir in der Vergangenheit schon einmal sehr gut gefallen haben. Da mein Diabetes an verschiedenen Orten auf der Welt unterschiedlich reagiert, muss ich mir immer vorher Gedanken dazu machen. Meine Hilfsmittel werden in ausreichender Menge bestellt und in Überzahl mitgenommen. Somit werden mögliche Komplikationen abgedeckt und muss nicht früher nach Hause fahren. Der Insulinbedarf wird in den verschiedenen Orten angepasst. Ist es eher kühl und frostig benötige ich in der Regel mehr und an warmen Orten eher weniger Insulin. Der zeitliche Abstand wird berücksichtigt und in der Pumpe angepasst. Während des Fluges werden alle schnellen Unterzuckerungshelfer in die Handtasche gepackt, um somit mögliche Unterzuckerungen zu vermeiden. Eine vorherige Vorbereitung kann von besonderer Bedeutung sein, vor allem in Notfallsituationen. Auch in diesen kann es sehr Ratsam sein, zu schauen, welches Krankenhaus in der Nähe ist oder wo man am schnellsten Material oder Hilfe bekommen kann.
WENN DEIN DIABETES EIN TIER WÄREN, WAS WÄRE ES SEIN?
Mein Diabetes würde ich als einen kleinen Hamster bezeichnen. Hamster sind flink und schnell, genauso wie verschiedene Faktoren, den Blutzucker beeinflussen können. Tagsüber schlafen sie, genauso wie die Motivation am Tag manchmal nicht gegeben ist, sich um den Diabetes zu kümmern. Hamster sind aber auch ganz knuffig/süß. Der Blutzucker ist manchmal auch ganz süß oder eben nett zu einem und eskaliert nicht. Wenn man ihn ärgert, kann der Hamster ganz bissig werden. Genauso wie ich verärgert bin, wenn es mehrere Tage am Stück nicht mit dem Diabetes läuft.
EIN WENIG REFLEXION, MEINE TRÄUME UND MEINE SOZIALEN NETZWERKE
Diabetes ist individuell und das was man eben selber daraus macht. Was für den einen funktioniert muss, nicht direkt bei jedem anderen Menschen funktionieren. Beiträge als solche sollen lediglich dazu dienen, sich mit anderen auszutauschen und gegebenenfalls für Inspirationen sorgen. Man setzt sich aktiv mit seinen vermeintlichen Problemen auseinander und kann so eine Lösung dafür finden.
Meine Träume wurden schon teilweise erfüllt. Ich habe mir nach meiner Erstdiagnose mit Diabetes mellitus Typ 1 vorgenommen in die Krankenpflege zu gehen, da mich das Team auf der Kinderstation dafür inspiriert haben. In Zukunft wünsche ich mir mehr mit Menschen mit Typ 1 Diabetes zu arbeiten, um sie auf ihren Wegen zu unterstützen.
Ich würde an dieser Stelle gerne die Susanne und mein ganzes Diabetes/Krankenhaus Team grüßen, da sie mich am meisten unterstützen.
Zu finden bin ich unter @maediabetes auf Instagram und YouTube.